§ 52 Der Stammvater Ulrich

Er ist bereits erwähnt worden, dass von den beiden Söhnen Christophs von Blücher auf Lehsen und Gr. Renzow der jüngere, Ulrich, bei der Theilung des väterlichen Grundbesitzes das ungleich werthvollere der beiden Güter, nämlich Groß Renzow, empfing. Doch hatte hier seit langer Zeit kein Edelmann mehr gewohnt, wahrscheinlich hatte Ulrich hier Haus und Hof erst einzurichten. Das gelang ihm aber nicht wohl. Er sah sich vielmehr, nachdem er schon anderweitig Anleihen hatte machen müssen, Antoni 1597 veranlasst, bei seinem Schwager Heinrich Sperling (ihre Frauen waren Schwestern) eine Anleihe von 5000 Rthlrn. zu machen und demselben für dir Rente von 350 Rthlrn. die Nutzniessung von seinem Gute Gr. Renzow auf 10 Jahre einzuräumen. Indessen, da Sperling alsbald Holzverwüstungen auf der Feldmark begann, so brachte Ulrich von Blücher durch andere Anleihen die Mittel auf, um sein Gut schon im nächsten Jahre wieder an sich bringen zu können. Aber die neuübernommenen Wirthschaft behagte Ulrich nicht lange. Angeblich "wegen tödtlichen Abganges seiner seligen Hausfrauen", - die Armgard, Tochter des Raths und Obersten Bernd von Plessen auf Arpshagen und Hakenfelde aus seiner Ehe mit Ilse von Bülow (a.d.H. Zibühl) - und wegen seines "fast unvermügenden Alters" trat er 1609 seinen vier Söhnen das Lehngut Groß Renzow ab und behielt sich aus demselben nur 2000 Rthlr. vor, von deren Rentenertrag er zu leben gedachte. - Indessen die Ruhe gefiel ihm doch auch noch nicht, oder er wollte eine günstige Gelegenheit, um für einen seiner Söhne noch einen Besitz zu erwerben, nicht ungenützt vorübergehen lassen; kurz, er kaufte 1610 oder 1611 von den Gläubigern Hartwigs von Pentz das südlich von Lübtheen, nahe der hannoverschen Grenze belegene Gut Benz. Bewohnt hat er jedoch auch dieses sicher nicht lange; er begab sich vielmehr 1611 nach Wismar zu seiner Schwester, der Frau Bomgarden, ist dort ach einem Aufenthalte von 12 Wochen an einer "langwierigen Krankheit" verstorben.
    Die schon erwähnten 4 Söhne Ulrichs waren :
    1) Christoph
    2) Bernd
    3) Ewald - Dieser hatte 1599-1602 das Gymnasium zu Wismar besucht, 1608 ging er nach Schweden. Er starb bald nach dem Vater (vor dem 6. Juli 1612)
    4) Ulrich

    Dass Ulrich auch Töchter hinterlassen haben, wird nicht ausdrücklich angegeben. Doch müssen wir ihrem Alter nach als seine Tochter ansehen : "Frau Maria Bluchers, auf Grossen Rentzow geboren", die ihren Mann "Otto Raben auf Stücke" und Gr. Rogahn (nach dem Berichte des damaligen Pastors zu Pampow) "im bösen Kriegswesen Ao. 1639" zu Schwerin verlor. Sie flüchtete sich mit ihren beiden Töchtern Anna Elisabeth und Anna Raben "wegen besser Aufenthalts nacher Lübeck", machte hernach 1644 den vergeblichen Versuch, den Hof zu Gr. Rogahn wieder aufzurichten, verpachtete denselben später und nahm 1646 wieder ihren Wohnsitz zu Schwerin, wo sie noch am 24. Februar 1651 lebte. - Bestätigt wird unsere Annahme von Mariens Herkunft dadurch, dass Bernd Blücher jenen Otto Raben gelegentlich als seinen Schwager bezeichnet.

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