§ 32 - Hans II., Knappe (1461-1484)

        Hans II.  Hahn, der einzige Sohn des Hans I. auf Basedow war bei seines Vaters frühem Tode. (nach1453) unmündig und stand eine Zeit lang unter Vormundschaft seines Oheims Lüdeke III., nach beider ausdrücklichem Bekentnisse vom 4. Sept. 1467 [CCXLVI]. Am 2. Nov. 1461 war er bereits volljährig, als Henning Wutzen das Dorf Retzow mit dem Felde von Waldemersdorf  dem Lüdeke II. Hahn auf Basedow und zu dessen treuer Hand dessen Brudersohn Hans II. Hahn und den beiden Brüdern Heinrich und Claus auf Kuchelmiss verpfändete. Am 4. Sept. 1467 setzte sich sein Oheim Lüdeke mit seinen Söhnen Claus und Otto, durch Vermittelung ihrer nächsten Vettern Heinrich und Claus Hahn auf Kuchelmiss, mit ihm wegen der Wohnung auf dem Schlosse Basedow und der auf dasselbe verwandten Baukosten auseinander und schlossen einen Hausvertrag, dass niemand vom Schlosse Basedow Krieg oder Fehde beginnen und jeder sich zu Recht stellen und am Rechte genügen lassen solle [CCXLVI].  Seit dieser Zeit wohnte Hans II. Hahn im Genusse eines vereinbarten Antheils an den Gütern stille und zurückgezogen auf dem Schlosse Basedow und trat, sich seinem bedeutenden Oheim unterordnend, so wenig handelnd auf, dass auch nicht eine einizige Urkunde von ihm bekannt geworden ist. Dagegen wird er sehr häufig genannt; er  empfing alle bedeutenderen Besitzungen, welche seine nächsten Verwandten für das Geschlecht erwarben, zu gesammter Hand mit ihnen, und war Zeuge der meisten Urkunden, durch welche sein Oheim Lüdeke III. und dessen Söhne Claus und Otto Besitzungen für das Haus Basedow erwarben. Er wird auf diese Weise über 12 Male genannt, zuletzt am 20. März 1484, als Mathias Constin auf Rittermannshagen den Brüdern Claus und Otto Hahn auf Basedow seine Besitzungen in Rittermannshagen verpfändete. Am 21. März 1491 war er bereits gestorben.
         Hans II. Hahn war mit Agnes Behr, einer Tochter des Vyth Behr auf Katzenow vermählt, welche er mit drei Töchtern hinterliess.  Mit dieser urkundlichen Nachricht stimmt auch die Ahnentafel des Mathias Schmecker  (+ 1591) in der Kirche zu Belitz überein. Am 21. März 1491 schlossen zu Demmin die Wittwe ("Agnese Beren, Hans Hanen seligher dechtnisse naghelatene husfrowe") und deren Vater ("Vyth Bere der suluen vruwen vader wonaftich to Katszenouwe") mit dem Ritter Claus Hahn auf Basedow einen Vertrag über den Nachlass des Hans Hahn. Der Ritter Claus Hahn hatte die Güter, welche Hans Hahn gebraucht hatte, für dessen nachgelassene Schulden, in Besitz genommen ("angetastet"). Dafür verpflichtete sich Claus Hahn zu folgenden Leistungen : die Wittwe sollte haben 1000 lüb. Mark Brautschatz -und 246 lüb. Mark Besserung, 11 Ellen leidensches Tuch, 2 Stiege (40) Schafe, 10 Seiten Speck, 4 Kühe und 2 Wagenpferde; die drei nachgelassenen Töchter sollte Claus Hahn aussteuern, zwei für ein Kloster und die jüngste zur Heirath; ferner erhielt die Wittwe 40 Goldgulden, wogegen sie sich verpflichtete, die Kinder bei sich zu behalten, bis sie ins Kloster gegeben oder verheirathet würden, wenn sie aber von Hause gegeben wären, sollte berechnet werden, was sie gekostet hätten, damit Claus Hahn es wieder erstatte.  Zur grösseren Sicherheit besiegelten den Vertrag die Verwandten der Wittwe, Vicke Behr auf Hugelstorf, Hermann Koss auf Teschow, Hermann Behr auf Obelitz, Claus von der Lühe auf Schulenberg und Joachim von der Lühe auf Kölzow.

 18. Tochter N.N.     19.  Tochter N. N.    20. Adelheid

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