§4 Wappen der Hahn

    Das Wappen der Hahn ist seit den ältesten Zeiten unverändert: im silbernen, Schilde und auf dem Helme ein mit dem rechten Fusse ausschreitender, rechts gekehrter, rother Hahn, dessen Schnabel, Füsse und beide ersten, gekrümmten Schwanzfedern schwarz sind. So ist das Wappen seit dem Anfange des 14. Jahrhunderts, denn bis so weit lassen sich noch hahnsche Siegel aufweisen, immer gewesen und geblieben, und es hat je weder eine Veränderung, noch Vermehrung erhalten, selbst nicht bei Standeserhöhungen. Als Schildhalter kommen schon seit einigen Jahrhunderten in der basedowschen Linie zwei gerüstete Knappen mit gesenkten Schwertern vor, vielleicht, als Anspielung auf die Knappen, die auf der Burg Basedow im Mittelalter zu dienen pflegten. In der Regel ist der Hahn rechts schreitend, zumal in der basedowschen Linie, wiewohl, sich hin und wieder alte Siegel finden, auf denen er links schreitend dargestellt ist, namentlich in der damerower Linie. Die beiden ersten Schwanzfedern sind auf allen und auf guten, alten colorirten Wappen schwarz gefärbt, eben so die Füsse und der Schnabel.  Das älteste colorirte Wappen findet sich zwei mal in dem östlichen Fenster des südlichen Kreuzschiffes der Kirche zu Dargun über einem hahnschen Erbbegräbnisse.
    Diese Wappen wurden in der Zeit 1464-1479 gemalt, als der später in der Klosterkirche begrabenen Ritter Lüdeke Hahn auf Basedow die von mehreren Adelichen ausgeführte Restaurirung der Kirche, namentlich der Fenster derselben, leitete. Auch hier haben Schnabel, Füsse und die beiden ersten aufstehenden Schwanzfedern eine dunkel stahlblaue Farbe, welche jedoch wohl schwarz andeuten soll; es ist aber zu bemerken, dass auch die Spitzen der übrigen Schwanzfedern stahlblau sind.
Die Bedeutung des Hahns ist dunkel. Da jedoch auch die alten Nebenlinien, welche einen andern Namen tragen, wie die von Dechow, dasselbe Wappen führen, so wird schon der gemeinsame, uns unbekannte wendische Stammvater dasselbe Schildzeichen geführt und seinen Namen von dem Symbol seiner Vorfahren entnommen haben. Der Sinn des Schildzeichens liegt nahe: die Wachsamkeit und Streitbarkeit. Ist aber je ein wappen tiefsinnig und schön gedeutet, so ist es durch den Wahlspruch, den der jetzt lebenden Graf Hahn auf Basedow in das Wappen aufgenommen hat :

Primus sum, qui deum laudat:
Ich bin der erste, der Gott lobt.

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